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Gestattet, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Jeanette Wette, und ich bin seit nunmehr sechs Jahren infiziert mit dem Mittelalter-Virus.
So lange ist es nun schon her, dass ich den Kontakt zu einer Freikämpfer-Gruppe hier in Bielefeld, dem Vries Volk zu Sparrenberg aufbaute. Damals interessierte mich vor allen Dingen der Kampf mit Schwert und Schild, doch auch zu der Zeit fing ich schon an, mittelalterliche Kleidung (damals noch mit mäßigem Erfolg) anzufertigen.
Vielleicht ein Jahr später dann stieß ich zu der Ravensberger Gefolgschaft, einer Uni-Gruppe, die sich vornehmlich als Sportgruppe verstand und den Kampf mit dem langen Schwert nach den bekannten Fechtbüchern wie Ringeck, Liechtenauer und Talhoffer. Mit dieser Gruppe fuhr ich auch zum ersten Mal als Darstellerin auf Märkte und bin spätestens seitdem von dem Ehrgeiz ergriffen,möglichst gute historische Kostüme anzufertigen.
Ich habe mir meine ganze Kunst in einer unendlichen Anzahl von Fehlversuchen selbst beigebracht, ich habe weder eine Schneider- noch eine Schusterausbildung. Wenn ich an meine erste Gewandung denke, jagt es mir immer noch Schauer des Unbehagens den Rücken hinunter...
Dass die Klamotten nicht so ganz aussahen, wie sie es wohl sollten, fiel mir schon auf und ich begann, mich eingehender mit der Thematik zu beschäftigen. Ich las Bücher über Stoff- und Lederkunde, besuchte Museen und las Ausgrabungsbeschreibungen.
Und – natürlich – fertigte ich immer wieder neue Stücke an, die die Fehler der letzten zu vermeiden versuchten. Jedes neue Stück war ein bisschen besser als das letzte und ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass auch heute noch jedes neue Stück ein kleines Stückchen besser wird als das vorhergehende; wie jeder gute Handwerker strebe natürlich auch ich nach Perfektion und so finde ich immer wieder ein Detail, das noch verbessert werden kann.
Wer ist „Mittelalter-Manufaktur“ ?